Wenn ich dann und wann mir eine SD-Karte zulegen möchte, bin ich jedes mal überwältigt von der Vielzahl an Symbolen auf der Verpackung. Da gibt es A2, U3, C10, V60, … ???
In meinem Beispiel benötige ich für meinen neuen Raspberry Pi 5 eine SD-Karte als Boot- und Hauptspeicher Medium mit maximal 128 GB Speicher. Und auch die Spiegelreflexkamera soll endlich mal eine schnellere Karte erhalten.

Ich werde erstmal schauen, welche Vorgaben die Gerätehersteller mitgeben. Wie schnell können diese lesen und schreiben und für welchen Einsatz suche ich eigentlich welche.
Will ich beispielsweise mit der Kamera 8K mit bis zu 120 fps Aufnahmen machen, dann sollte die Geschwindigkeitsklasse V90 sein. Diese sind aber nicht gerade günstig und für einen Einsatz in einem Raspberry sogar völlig überdimensioniert.
Somit macht es Sinn sich mal näher damit zu beschäftigen.
Hier als Beispiel wie ich meine optimale SD Karte für den Raspberry Pi 5 gefunden habe:
Was ist dazu beim Hersteller als Information zu finden:
Erste Schritte – Raspberry Pi Dokumentation
Hier wird beschrieben, das derzeit jede Micro SD-Karte unter 2 TB unterstützt wird, sollte aber mindestens eine Größe von 32 GB haben.
Unterstützt wird der SDR104-Modus.
Der SDR104-Modus, der für “Single Data Rate 104” steht, unterstützt eine Busgeschwindigkeit von bis zu 104 MB/s (Megabyte pro Sekunde) für Lesevorgänge.
In Bezug auf die sequentielle Mindestschreibgeschwindigkeit kann eine UHS-1 Micro-SD-Karte, die dem SDR104-Modus entspricht, mindestens 10 MB/s erreichen. Eine Schreibgeschwindigkeit von mindestens 30 MB/s ist möglich, was dann einer UHS-3-Karte entsprechen würde.
Soll heißen, das die deutlich schnelleren, aber auch teureren SD-Karten vom Raspberry gar nicht genutzt werden kann.
Was bedeuten die unterschiedlichen Bezeichnungen/Symbole auf den Karten:

BUS-Logo:
- SD: Steht für Secure Digital. Die ursprüngliche Version der Karte mit einem Speichervolumen bis zu 2 GB.
- SDHC: Steht für High Capacity. So sind Karten bis maximal 32 GB beschriftet.
- SDXC: Steht für Extended Capacity und lässt Speicherplatz bis zu 2 TB zu.
- SDUC: Ultra Capacity, bildet die derzeit höchste Stufe mit bis zu theoretisch 128 Terabyte Datenspeicher.

Zu guter Letzt, gibt es da auch noch die Anwendungsleistungsklassen A1 und A2.
Diese Klassen sind besonders wichtig für Anwendungen und Geräte, die viele kleine Dateien lesen und schreiben, wie zum Beispiel Smartphones und Tablets. Eine Karte mit einer höheren Anwendungsleistungsklasse kann mehr kleine Dateien gleichzeitig verarbeiten, was zu einer besseren Gesamtleistung führt. Da unser RPi auch ein kleiner PC ist, wähle ich hier A2.
Haltbarkeit:
Unbegrenzt haltbar sind diese Speichermedien nicht. Es wird geschätzt das 1000K Lese- und 100K Schreibvorgänge damit möglich sind.
Was die Zuverlässigkeit angeht, kann ich von meiner Erfahrung mit Sony, Lexar, SanDisk und Samsung nur sagen, keine meiner Karten sind je Kaputt gegangen. Diese werden lediglich immer ersetzt, weil diese zu klein werden.
SD Karten gibt es in 3 Größen:
Normal 24x32mm
Mini 20×21,5mm
Micro 15x11mm
Da es Adapter Karten gibt, die lediglich die Kontakte umleiten, ist es überlegenswert wenn man sich eher eine Micro Größe wählt. Die kann flexibel in unterschiedlichen Geräten verwendet werden.
Und noch was:
Die Hersteller bieten zunehmend darüber hinaus High Endurance SD-Karten an.
Diese sind für eine hohe Anzahl von Schreibzyklen ausgelegt und bieten daher eine längere Lebensdauer und Zuverlässigkeit, besonders für kontinuierliche Aufnahmen wie in Überwachungskameras oder Dashcams. Sie sind zudem temperaturbeständig und haben oft höhere Schreibgeschwindigkeiten, was sie ideal für hochauflösende Videoaufnahmen macht.
Ergebnis für mein Gerät:
Somit sind derzeit für mich die Mindestanforderungen zur gesuchten SD-Karte, folgende Bezeichnungen:
–> SDXC
–> Class10
–> U3
–> A2
–> V30
–> als Micro SD Karte
Meine erworbenen Karten:
SanDisk Extreme microSDXC 64 GB
Lexar Silver Plus 64GB
Samsung EVO Select 128 GB
Dateisystem:
Schaut was das geeignete Dateisystem auf der Karte laut Gerätehersteller sein sollte.
Wenn zum Beispiel FAT32 gewählt wurde, können keine Dateien größer 4GB aufgespielt werden.

Hier wird bei Windows, Linux und macOS das Dateisystem exFAT empfohlen. Für den Raspberry Pi wird in der Regel das ext4-Dateisystem verwendet. Wenn aber der Raspberry Pi Imager die Karte vorbereitet, wird das Tool beim erstellen das korrekte Dateisystem verwenden.
Falsche Angebote:
Die Angebote von ähnlich klingenden oder fehlenden Markenherstellern, aus fernöstlichen Online Händlern, die für zum Beispiel 2 TB Karten nur 40 Cent verlangen, sollte nicht in frage kommen. Es sind meistens umetikettierte langsamere Karten mit deutlich weniger Speicher! Werden bewusst falsch partitioniert und gaukeln falsche Speichergrößen vor.
Ich hoffe mein Beispiel hilft euch bei eurer Auswahl zur richtigen SD Karte.
In meine Kamera habe ich trotzdem nur eine V30 gewählt, habe ja eh nur einen 4K Fernseher 🙂
Weiteres Lesematerial und Inforationsquellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/SD-Karte
https://www.sdcard.org
BerryBase Blog Raspberry Pi 5 der ausführliche Stresstest
Video: